Zirkus Giovanni –
bringt Farbe ins Spiel!
„Hereinspaziert,
herzeinspaziert – lassen Sie sich diese sensationelle Attraktion
nicht entgehen!“
Mit diesem typischen, einladenden
Ausruf der Zirkusse dieser Welt kündigt sich auch der kunterbunte
Wanderzirkus Giovanni an. Zwar gibt es in diesem Zirkus weder
Elefanten, noch den stärksten Menschen der Welt zu sehen, dennoch
können Sie Attraktionen zur Genüge bewundern.
Die Freude am Selbst-Ausprobieren
und Entdecken stand ganz am Anfang, als sich ein gutes Dutzend
Studierender vor etwa eineinhalb Jahren dazu entschlossen, den Zirkus
Giovanni zu gründen. Mittlerweile, nach einer erfolgreichen Tour
2011 und vielem weiteren Planen, Proben und Herumtüfteln, ist nun
ein nigelnagelneues Tourneeprogramm entstanden.
Ab Mitte August wird der Zirkus
Giovanni für drei Wochen durch Österreich und Slowenien reisen. Er
möchte neben spektakulären Jongliernummern, atemberaubender
Akrobatik, berauschender Musik, Tanz, Feuer und Magie, dem Publikum
auch die Bedeutsamkeit von respektvollem Umgang miteinander und eine
antirassistische, wertschätzende, demokratische Grundeinstellung
vermitteln.
Die meisten Akteur*innen
absolvierten in Zusammenarbeit mit den Salesianern Don Boscos ein
Jahresvolontariat in Afrika, Asien oder Lateinamerika und bleiben nun
ihrem Idol Giovanni Bosco treu. Genau wie er möchten die
Gaukler*innen durch Kleinkunst Jugendliche und Kinder begeistern und
Fröhlichkeit verbreiten.
Die
diesjährige Geschichte entführt uns in die Welt eines einsamen,
grauen Mannes. Mit Hilfe seines Reichtums möchte er die Farben und
die Heiterkeit eines kunterbunten Zirkus kaufen. Da man mit Geld in
unserer Welt (fast) alles erlangen kann, gelingt ihm dies auch und
der Zirkus wird daraufhin genauso eintönig und traurig wie er.
Um den Zirkus Giovanni aus diesem
Dilemma wieder zu befreien, braucht es fast schon ein kleines Wunder
– zumindest die Mithilfe des gesamten Publikums!
In Europa befinden wir uns in einer
schwierigen Debatte um Migration, Fremdenfeindlichkeit und
Integration. Materielle und kulturelle Unterschiede schaffen
zunehmend ein gespanntes Klima im Alltag – darunter leiden vor
allem Kinder und Jugendliche. Offenheit gegenüber Fremdem und
Interesse am Neuen machen immer mehr Skepsis und Unbehagen Platz. Der
Zirkus Giovanni möchte mit seiner Geschichte ein klares Statement zu
dieser Situation geben.
Demokratie, Multikulturalität und
die Freude an den kleinen Dingen im Leben soll gemeinsam mit Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen zur Entfaltung kommen. Durch Interaktion
und Dialog mit dem Publikum (unter anderem Jonglier- und
Tanzworkshops für Groß und Klein) soll Bewusstseinsbildung
betrieben und positive Freizeitgestaltung angeregt werden.
Die vorbildliche Jugendarbeit der
Salesianer Don Boscos ist in Österreich weitgehend unbekannt und
eine Vernetzung der Projekte und Tätigkeiten ist kaum vorhanden, die
Artist*innen möchten dem entgegenwirken. Die
Auftritte finden in Institutionen der Salesianer Don Boscos, sowie in
anderen Jugend- und Freizeiteinrichtungen statt und sind für alle
frei zugänglich.
In unserer hektischen Zeit bleiben
kaum Momente zum Bestaunen von Kleinkunst, zum Stehen bleiben und
Nachdenken. Kulturelles Leben findet oft nur mehr
institutionalisiert, mit hoher Hemmschwelle statt und einfache Kunst
im öffentlichen Raum verkümmert. Das Programm vom Zirkus Giovanni
will diesen Zustand regelrecht aufbrechen… vielleicht mit einer
Show am Platz an der nächsten Straßenecke?
Die Gruppe stellt einen
Zusammenschluss junger Menschen ohne jegliche Vereins- oder gar
kommerzielle Absichten dar. Der Zirkus Giovanni ist basisdemokratisch
organisiert, das heißt eine Chefin oder einen Chef gibt es nicht!
Alle dürfen mitentscheiden und ihre Ideen einbringen.
Möchten Sie nun wissen, ob es
funktionieren kann, wenn junge Menschen versuchen für sich und alle
Interessierten Freiräume zu eröffnen, um (wieder) Kind sein zu
können, dann kommen Sie und probieren Sie es aus! Staunen beim
Zirkus Giovanni kostet nur ein Lächeln! Mit Geld wäre die
atemberaubende und kritische Show unbezahlbar…
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